Will ein Online-Händler sein Fulfillment outsourcen, kann er mittlerweile auf spezielle Outsourcing-Lösungen für das E-Commerce zurückgreifen. Der Trend geht im internationalen Business-to-Consumer-Geschäft von Logistik- zu Systemdienstleistern, die mit flexiblen Leistungspaketen von der Warehousinglösung über die Versandvorbereitung, die Beratung zu Zoll- und Mehrwertsteuerfragen, die weltweite Distribution, das Retourenmanagement und die Zahlungsabwicklung die komplette Fulfillmentprozesskette abdecken. Trotz des umfassenden Angebotes kommen Logistikunternehmen und Online-Händler nur zögerlich zusammen, was daran liegen kann, dass im Online-Handel die Margen meist klein und Online-Händler oft nicht risikobereit sind. Dennoch lohnt es sich vielfach, das Fulfillment in professionelle Hände zu geben.

Für wen lohnt sich Outsourcing?

Grundsätzlich lohnt sich Outsourcing von Fulfillment-Leistungen nur dann, wenn der Fulfillment-Dienstleister alle Prozesse kostengünstiger und schneller abwickeln kann. Der Online-Händler kann sich im Gegenzug voll und ganz auf die direkt umsatzrelevanten Geschäftsbereiche konzentrieren.

Dies trifft in der Regel für die Vielzahl der mittelgroßen Online-Shops (1.000 – 10.000 Bestellungen/Tag) zu. Dagegen ist ein eigenes Warenlager laut Forrester Research erst ab einer Größe von mehr als 15.000 Bestellungen pro Tag rentabel.

Was macht die Make-or-Buy Entscheidung so schwierig?

Grundlage für die Make-or-Buy Entscheidung von Fulfillment-Leistungen ist eine verlässliche Umsatz- und Kostenplanung. Hierfür ist es wichtig, folgende Kriterien möglichst genau zu erfassen:

–          Lieferradius national und international

–          Aufträge pro Tag

–          Streuung der Auftragsgröße

–          Dynamik und Breite des Artikelspektrums

–          Zahl der Positionen pro Auftrag

–          Klick- und Konversionsrate

–          Retouren

Da diese Kriterien im Online-Handel jedoch starken Schwankungen unterliegen, ist es schwierig einen einheitlichen Maßstab für die Make-or-Buy Entscheidung anzusetzen.

Hier kann ein professionell durchgeführter Check eines erfahrenen Fulfillment-Dienstleisters Abhilfe schaffen. Aufgrund von Vergleichswerten und anhand der individuellen betriebswirtschaftlichen Kriterien kann der Dienstleister helfen, einen fundierten Kostenvergleich zwischen Fulfillment aus eigener Hand und Outsourcing von Fulfillment-Leistungen herzustellen.

Fulfillment nur dem richtigen Dienstleister überlassen

Bei der Wahl des Fulfillment-Dienstleisters gilt es, besondere Qualitätsanforderungen zu stellen. Schließlich sollte man nicht unterschätzen, dass Schnittstellenprobleme zwischen Outsourcing-Dienstleister und Online-Händler auftreten können, Abhängigkeiten zum Dienstleister entstehen und dem Online-Händler die Kontrolle über Prozesse, die ihn von anderen Unternehmen differenzieren, entzogen wird.

Denn je austauschbarer das Angebot eines Online-Shops ist, desto wichtiger ist es für ein Unternehmen sich über gute Servicelevels im Bereich Logistik, Retourenhandling, Debitorenmanagement und After Sales vom Wettbewerb zu differenzieren. Diese Prozesse sollten daher nicht leichtfertig abgegeben werden, sondern nur an einen professionellen Dienstleister, der die Servicelevels, die der Online-Kunde heute erwartet, bieten kann.

Die Entscheidung für oder gegen das Outsourcen von Fulfillmentleistungen ist also keine leichte. Generell sollte man sich über die verschiedenen Angebote von Logistikdienstleistern genauestens informieren und die Entscheidung auf Basis eines individuellen und professionell durchgeführten Checks treffen.