In dieser Artikelreihe befassen wir uns mit der Entwicklung der E-Commerce- und Payment-Märkte in Serbien, Kroatien, Bulgarien und Montenegro.

Online-Shopping ist einer der bequemsten Wege Einkäufe von Zuhause aus zu erledigen. Eine flexible Zeiteinteilung, schnelle und große Produktübersicht, wie auch die Möglichkeit Kundenrezensionen direkt nachlesen zu können, haben es in der EU zu einem festen Bestandteil des Einkaufsverhaltens gemacht.

Eine Voraussetzung für funktionierende und wachsende E-Commerce-Märkte, sind Paymentdienstleistungen, die den Kunden Vertrauen und Sicherheit geben. Hierfür sind große Anbieter relevant, die dieses Vertrauen durch Werbung und Marken weiterbringen können.

Für die Entwicklung des E-Commerce-Bereichs in Serbien, Kroatien, Bulgarien und Montenegro sind also Paymentmärkte, die Umsätze versprechen, relevant für ein schnelles Wachstum.

Genau hier liegt aber ein entscheidendes Probleme für ein schnelleres Wachstum. Die Märkte sind trotz guter Entwicklung noch zu klein für großen Player. Da aber keine etablierten Zahlungsmöglichkeiten bestehen, werden umständliche Zahlungsmethoden angeboten, die die Vorteile des Online-Shoppings wieder egalisieren.

Folgende Abbildung zeigt die Größenunterschiede zwischen den E-Commerce-Märkten Serbien, Kroatien, Bulgarien und Montenegro zu Slowenien, Österreich und Deutschland:

Marktgröße E-Commerce in EURO Serbien Montenegro Bulgarien Kroatien

Marktgröße E-Commerce in EURO Serbien Montenegro Bulgarien Kroatien

Alleine der Unterschied zu dem kleinen Land Slowenien ist bereits beachtlich und mit den entwickelten Märkten Österreich und Deutschland nicht zu vergleichen. Nimmt man alle Märkte zusammen, so kommt man gerade auf die halbe Marktgröße Sloweniens.

Leitet man davon nun die Umsatzpotentiale für Paymentanbieter ab, so kommt man auf ein Gesamtvolumen von ca. 2.2 Millionen Euro pro Jahr basierend auf den Marktzahlen von 2012.

Das untere Bild verdeutlicht dies.

E-Commerce Marktgröße (links) zu Umsatz abgewickelt über Nicht-Barzahlung (rechts) je Land – Potentieller Umsatz bei 100% Abdeckung (2.95% + 0,28 €)

Payment Umsatz Nicht-Barzahlung Serbien Kroatien Bulgarien Montenegro

Payment Umsatz Nicht-Barzahlung Serbien Kroatien Bulgarien Montenegro

Dies ist der Hauptgrund, weshalb z.B. PayPal erst 2013 in Serbien tätig geworden ist. Die Märkte werden daher noch sehr stark von Barzahlungen dominiert, während der Online-Payment-Anteil noch gering ist.

Der Anteil der Barzahlungen liegt in Serbien bei 90%, in Kroatien bei 80%, in Bulgarien bei 90% und in Montenegro bei 90%. Zum Vergleich bei Slowenien liegt der Anteil lediglich bei 55%.

In den nächsten Artikeln werden wir Basis Daten der Länder vergleichen wie Einkommen und Bevölkerung als auch die Digitalen Rahmenbedingungen der Länder:

„2. Basis-Länder-Daten Serbiens im Vergleich zu Kroatien, Bulgarien, Montenegro und Slowenien“

„3. Digitale Rahmenbedingungen in Serbiens im Vergleich zu Kroatien, Bulgarien, Montenegro und Slowenien“

Eine übergreifende Präsentation können Sie hier downloaden.